| Arno Schmidt Weblog |
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Infos, Splitter, Hinweise zum Autor Arno Schmidt und dem Umfeld
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Freitag, September 13, 2002
Jürgen Roth: "Wie komme ich nach Bargfeld, was mach´ ich da?", in: ders.: Ein Schnupfen läuft Amok. Spitzenleistungen aus Sport und Geistesleben, Büchergilde Gutenberg, 1998, S. 91-95.
Das ist: Wie Jürgen Roth mal nach Bargfeld fuhr und Frau Fischer in der Stiftung besuchte; von Schauerfelder Sofortgrillplätzen und Bangemanns Hochzeitssuppen bis hin zu Schmidts dringend zu streichendem Gartentor ist alles dabei (von oliverg) Dienstag, September 10, 2002
Portrait von
Hermann Wiedenroth und dem Bücherhaus Bargfeld in der Celleschen Zeitung, in dem sich neben allerlei BargfeldKolorit und mehrfacher Erwähnung Arno Schmidts auch folgende Drohung findet: "Als nächstes Projekt plant Hermann Wiedenroth eine kritische Werkausgabe von Hermann Löns." http://news.cellesche-zeitung.de/CZ/LOKALES/LOKALES/WIRTSCHAFT/story41630.html (von oliverg) Sonntag, September 08, 2002
Vor ca. 10 Jahren gab es diese dolle Debatte um die deutsche Gegenwartsliteratur. Wer sie verpasst hat, hat nicht viel verpasst. Etliche Beiträge wurden dann in einem Sammelband veröffentlicht:
- Andrea Köhler / Rainer Moritz (Hg.), Maulhelden und Königskinder, Reclam Leipzig 1998 - und man kann so die Debatte im Zeitraffer verfolgen. Was uns eventuell interessiert: Welches Verhältnis der "Gegenwartsliteratur" zu den "Älteren" wurde hergestellt, und wer berief sich mit welchen Argumenten auf Schmidt? Voila: Volker Hage (Spiegel, 10.11.89) behauptet "Die Literatur der achtziger Jahre kann sich sehen lassen" und beruft sich dabei auf Ausführungen von Hermann Kinder: "Ich habe keine Scheu, Uli Becker neben Celan zu setzen und Henscheid und Kronauer neben Grass, Strauß neben Hildesheimer, Jelinek neben Frisch, Paul Wühr neben Arno Schmidt. Und bitte: Brauchen sich von Kieseritzky und Markus Werner vor Lettau und Bichsel zu verstecken? Zum Beispiel." Uwe Wittstock (Neue Rundschau 104, Heft 3/1993) rekapituliert: "Von jenen Autoren, die in den fünfziger und sechziger Jahren ihre Karriere begannen, wurden einige sehr schnell, manche deutlich vor ihrem vierzigsten Geburtstag, zu zentralen Gestalten des deutschsprachigen Literaturbetriebs: Dazu gehören (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) Böll, Dürrenmatt, Ilse Aichinger, Arno Schmidt, Siegfried Lenz, Grass, Frisch, Johnson, Peter Weiss, Martin Walser, Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard; zu den jüngsten dieser Großen zählen die 1929 geborenen Kunert, Enzensberger, Rühmkorf, Christa Wolf und Heiner Müller; und als Nachzügler schließlich Peter Handlke. Sie sind bis heute bestimmend für das Profil unserer Nachkriegsliteratur und immerhin so populär, daß auch Nicht-Leser mit ihrem Namen etwas anzufangen wissen." Und dann konstatiert er eine Lücke: "Wenn nun aber die einen (gemeint sind: Talente) über zehn, zwanzig Jahre ganz ausbleiben, wird es Zeit, sich Gedanken zu machen." Siegfried Unseld (FAZ, 18.08.93) weiß auch etwas: "Arno Schmidt, den Uwe Wittstock erwähnt, wurde nach dem Erscheinen seines Erstlings 'Leviathan' als 'Genie' begrüßt, als 'wirklicher Dichter' (Hermann Hesse); ich konnte seine Verkaufszahlen nicht eruieren, doch wird die bei Rowohlt, Baden-Baden, 1949 erschienene Erstausgabe keine große Auflage gehabt haben." Einwurf Karl-Heinz Bohrer (Merkur 49/1995): "Die literarischen Standards sind auf dem tiefsten Niveau vor der Nachkriegszeit angelangt.(...) Es ist kein Zufall, daß auch die deutschsprachigen Autoren nach dem Zeweiten Weltkrieg, die durch artifiziellen Rang in Erinnerung bleiben werden, samt und sonders solche mit relativ hoher theoretischer Kompetenz sind: Peter Weiss, Arno Schmidt, Hans Magnus Enzensberger, Alexander Kluge, Reinhard Lettau, auch der frühe Wellershoff, nicht zu vergessen die Wiener Gruppe. Und Botho Strauß und Peter Handke - was immer deren Verächter einwenden mögen: Es handelt sich um Künstler von hoher, werkimmanenter Reflexionskraft." Abschließend Brigitte Kronauer (Originalbeitrag für den Sammelband): "Berühmtheit im Zeichen immer dringlicher geforderter Internationalität erlangt statt dessen das leicht Übersetzbare (und daraufhin, der entscheidende Nebeneffekt, gewinnt es auch nationale Repräsentanz, in der Rückkopplung), das Nicht-Spezifische: Handlung, Ambiente, herkömmliche Symbolik, politische Illustration. Böll, Grass, Christa Wolf werden da automatisch zu bedeutenderen Schriftstellern als Reiniger und Erfrischer der Sprache wie Arno Schmidt, Helmut Heußenbüttel, Ror Wolf." (von oliverg)
Cotta's kulinarischer Almanach No. 10 enthält ein gastronomisches Rätsel "Zehn Mahlzeiten aus der deutschen Literatur", aufgetragen von Joachim Kalka. Ausschnitt 3 ist aus "Das steinerne Herz" (der Büchsenbraten mit Blumenkohl).
(von oliverg)
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