Arno Schmidt Weblog

Samstag, August 31, 2002

Das Stück [Superkonvolut für Flöte(n)] ist so etwas wie
ein Markenzeichen Sells geworden mit seiner
chamäleonhaften Komplexität: ein Ausbund an strenger
Notationskunst, artistisch steil und in der Ausführung so
etwas wie eine musikalisch-olympische Disziplin.
Andererseits ist es in jedem Moment als Strom einer
assoziativen Impulsivität zu erleben: ein klanglicher
stream of consciousness, der dem James-Joyce- und Arno-
Schmidt-Leser Sell das Natürlichste von der
künstlerischen Welt ist. "Meine Musik ist da wie ein
Fahrstuhl, egal, auf welcher Etage, auf welcher
musikalischen Erfahrungsebene Sie einsteigen - in jedem
Fall werden Sie von der Musik mitgenommen und zu Ihrem
Ziel transportiert."
http://www.fr-aktuell.de/fr/191/t191006.htm


Donnerstag, August 29, 2002

Pressemitteilung der Arno Schmidt Stiftung vom 28.08.2002
Arno Schmidts Mond hinter der Putenmastanlage?

»Ich sehe von meinem Schreibtisch aus den Mond aufgehen«,
schrieb Arno Schmidt über seinen Arbeitsplatz am Ostrand von
Bargfeld. Das ruhige Heidedorf diente dem Goethepreisträger
Arno Schmidt von 1958 bis zu seinem Tod 1979 nicht nur als
Wohnort, sondern auch als Schauplatz für fast alle Bücher.
Spaziergänge in die umgebende Landschaft mit Zettelvorrat
und Bleistift gehörten zum Tagesritual. In Schmidts Werken -
besonders eindrucksvoll in »Kaff, auch Mare Crisium« (1960)
und »Zettel's Traum« (1970) - ist die Landschaft um Bargfeld
bis hinunter zum einzelnen Wegstein und Grashalm liebevoll
geschildert. Der Weg, der von Arno Schmidts Haus hinauf zum
sogenannten Kronsberg führt, wird in vielen Werken begangen
und beschrieben.

An diesem Weg, kurz hinter Arno Schmidts Haus, plant nun ein
Landwirt eine Puten-Intensivmastanlage für fast 10 000 Tiere
(Bauantrag Carsten Dralle, Bauamt Celle, AZ 671-01334/02).
Die Fläche vor dem Kronsberg, auf der die ca. 3000 m2 großen
Ställe entstehen sollen, ist der letzte »weiße Fleck« in
einem weitläufigen Gebiet, das nach der
Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU besonders geschützt
werden soll. Dort werden landwirtschaftliche Flächen
stillgelegt, um die Renaturierung der Heidebäche zu fördern,
während nun in 200 Metern Entfernung eine Masssentierhaltung
entstehen soll.

Arno Schmidts Haus, Arbeitshaus, Garten und Grabstätte
stehen unter Denkmalschutz. Das Schriftstellerhaus liegt in
einer parkartigen, an der Heidelandschaft orientierten
Gartenanlage, die von Schmidt selbst konzipiert wurde. Ein
Ensemble dieser Art, eingebunden in die umgebende
Landschaft, ist in Deutschland einmalig, allenfalls zu
vergleichen mit Goethes Gartenhaus in Weimar. Diese
literarische Gedenkstätte von überregionaler Bedeutung und
mit Besuchern aus der ganzen Welt wird von dem Bau einer
industriell anmutenden Intensivtierhaltungsanlage stark
beeinträchtigt: Von Arno Schmidts Haus wird man den Mond nun
hinter dem Putenstall aufgehen sehen.

In Bargfeld hat sich bereits eine Bürgerinitiative
zusammengefunden (»Interessengemeinschaft Bargfeld ohne
Putenmast«, Im Luttertal 26, 29351 Eldingen-Bargfeld). 90
von 110 wahlberechtigten Bargfelder Bürgern haben sich mit
ihrer Unterschrift gegen die Anlage ausgesprochen, die ihr
bisher unberührtes Dorf verschandeln wird. Die Arno Schmidt
Stiftung wendet sich entschieden gegen den Bau dieser
Intensivmastanlage, die eine literarische Landschaft
zerstört und den Naturschutzbemühungen in der unmittelbaren
Umgebung Bargfelds Hohn spricht.

Bargfeld, im August 2002
Arno Schmidt Stiftung

Über den Plan, in Bargfeld eine Putenmastanlage zu erreichten und die Initiative u.a. der Schmidtianer dagegen:
Jungle World 36/2002 Putenfreie Zone
Arno-Schmidt-Gemeinde.


Mittwoch, August 28, 2002

Am Samstag den 7.09. um 0:05 wird im Deutschlandfunk das Hörspiel "Der Fall des Hauses Ascher" (sic!) gesendet. Übersetzung: Arno Schmidt.

Bearbeitung (+ Regie): Barbara Liebster

Keywords: Usher, Edgar Allan Poe


Montag, August 26, 2002

Zur Ergänzung die Übersicht über den Inhalte der F.-Bände.

FOUQUÉ, FRIEDRICH DE LA MOTTE, Werke

I. Sämtliche Romane und Novellenbücher
19 Bände. Herausgegeben von Wolfgang Möhrig, eingeleitet von Christoph
F. Lorenz. Reprint: Hildesheim 1989-1997. Leinen.
ISBN 3-487-09158-5
* Band 1: Alwin, 1808.
* Band 2: Der Todesbund, 1811; Undine, 1811.
* Band 3: Die beiden Hauptleute, 1812; Sintram und seine Gefährten,
1814.
* Band 4: Der Zauberring, 1812.
* Band 5,1: Kleine Romane, II und III, 1812-1814.
* Band 5,2: Die Fahrten Thiodolfs des Isländers, 1815.
* Band 5,3: Kleine Romane, IV-VI, 1816-1819.
* Band 6: Sängerliebe, 1816; Die wunderbare Begebenheit des Grafen
Alethes von Lindenstein, 1817.
* Band 7: Welleda und Ganna, 1818; Schön Irsa und ihre weiße Kuh, 1818.
* Band 8: Die vier Brüder von der Weserburg, 1820.
* Band 9,1: Der Verfolgte, 1821.
* Band 9,2: Ritter Elidouc, 1822; Wilde Liebe, 1823.
* Band 10,1: Der Bischof und der Ritter, 1824; Der Refugié oder Heimat
und Fremde, 1. Teil, 1824.
* Band 10,2: Der Refugié oder Heimat und Fremde, 2. u. 3. Teil, 1824.
* Band 11: Sophie Ariele, 1825; Erdmann und Fiametta, 1826.
* Band 12: Die Saga von dem Gunlaugur, genannt Drachenzunge und Rafn dem
Skalden, 1826.
* Band 13: Mandragora, 1827; Fata Morgana, 1830; Erzählungen und
Novellen, 1833.
* Band 14: Abfall und Buße oder die Seelenspiegel, 1844.
* Band 15: Joseph und seine Geige - Kaiser Karl V. Angriff auf Algier.
Zwei Novellen, 1845.

II. Ausgewählte Dramen und Epen
9 Bände. Herausgegeben von Christoph F. Lorenz. Reprint: Hildesheim
1995-1997. Leinen.
Dramen und dramatische Szenen:
* Band 1,1: Dramatische Szenen (Der gehörnte Siegfried in der Schmiede,
1803; Burg Geroldseck, 1808; Die Versuchung, 1812; Die Nordlandshelden
im San DMeer, 1814; Richard und Blondel, 1812; Das Schlachtfeld, 1812;
Die Wiederbevölkerung von Island, 1814; Die Zaub'rer und der Ritter,
1816; Die Nacht im Walde, 1812; Schillers Totenfeier, Ein Prolog von
Bernhardi und Pellegrin, 1806).
* Band 1,2: Zwei Schauspiele (Der Falke, 1805; Das Reh, 1805); Die
Zwerge, 1805.
* Band 2,1: Ritter Galmy, Berlin 1806.
* Band 2,2: Der Held des Nordens, Berlin 1810 (Drei Teile: Sigurd der
Schlangentöter / Sigurds Rache / Aslauga).
* Band 3: Eginhard und Emma, Nürnberg 1811; Vaterländische Schauspiele,
Leipzig 1813; Die Pilgerfahrt, Nürnberg 1816.
* Band 4,1 + 4,2: Heldenspiele, Stuttgart 1818; Herrmann, Nürnberg 1818.
Epen:
* Band 5: Corona, Tübingen 1814. 450 S.
* Band 6: Der Parcival. Transkription der Handschrift von 1831/32, MS
germ.fol 1379 in der Staatsbibl. Preuß. Kulturbesitz. Erstdruck hrsg.
von Peter-Henning Haischer, Frank Rainer Max, Ursula Rautenberg und
Tilman Spreckelsen. 630 S. mit Kommentar und Registern. Leinen mit
Schutzumschlag.
ISBN 3-487-10329-X


Sonntag, August 25, 2002

Fouqué-Werkausgabe

Der Georg Olms Verlag bietet in einer Sonderaktion die
Fouqué-Werkausgabe befristet bis zum 31.12.02 zu einem sensationellen Sonderpreis an, allerdings nur für Mitglieder der Fouqué-Gesellschaft, aber bei einer Ersprarnis von rund EUR 1800,- (!!!) kann man ja sicher
schnell Mitglied werden (EUR 30 Jahresbeitrag, Anmeldeformular unter www.fouque-gesellschaft.de), erst nach 60 Jahren Mitgliedschaft in der Fouqué-Gesellschaft wäre der Preisvorteil aufgebraucht. Aber für die 30 EUR Mitgliedsbeitrag erhält man ja noch ein kostenloses Jahrbuch und vier kostenlose Mitteilungshefte pro Jahr (ca. 24 - 60 Seiten pro Heft),
sodaß die Mitgliedschaft immer ein Gewinn bleibt.

Fouqué-Werkausgabe jetzt günstiger – ein Angebot des Olms-Verlags
* Einzelband:
Ladenpreis € 99,80, Preis für Mitglieder der Fouqué-Gesellschaft € 49,95, Ersparnis € 49,85


* Werkgruppe I (Romane, Erzählungen) 15 Titel in 19 Bänden Ladenpreis € 1.896,00 Preis für Mitglieder der Fouqué-Gesellschaft € 750,00, Ersparnis € 1.146,00


* Werkgruppe II (Dramen, Epen) 9 Bände
Ladenpreis € 898,20, Preis für Mitglieder der Fouqué-Gesellschaft € 400,00, Ersparnis € 498,20


*Werkgruppe I + II zusammen
Ladenpreis € 2.794,20, Preis für Mitglieder der Fouqué-Gesellschaft € 1.000,-, Ersparnis € 1.794,20

Fouqué-Gesellschaft Berlin-Brandenburg

Vom 13-14.09.02 tagt die Fouqué-Gesellschaft Berlin-Brandenburg. Hier
das Programm:


5. Fouqué-Tage vom 13. bis 14.09.2002
in Brandenburg an der Havel

Alle Veranstaltungen finden in der Fouqué-Bibliothek, Altstädtischer
Markt 8, D-14770 Brandenburg statt. Infos und Fragen zu den Festtagen
erhalten Sie mich. Über Änderungen oder Ergänzungen informiert unsere
Homepage unter www.fouque-gesellschaft.de.

Programm

Freitag, 13. September 2002

17:00 Mitgliederversammlung und Neuwahl des Vorstands

20:00 Abendveranstaltung: Lesung
Henning Westphal (Kiel):
Heinrich von Kleist: »Das Erdbeben von Chili« und »Das
Bettelweib von Locarno«

Samstag, 14. September 2002

5. Fouqué-Colloquium

09:30 Prof. Dr. Michael Schmidt (Tromsø / Norwegen):
Kreatives Schreiben
Die Fouqués und die Leihbüchereien

10:30 Prof. Dr. Peter Hasubek (Göttingen):
Immermanns erste literarische Beziehungen (mit
besonderer Berücksichtigung Friedrich de la Motte Fouqués)

11:30 Prof. Dr. Peter Betthausen (Berlin):
Friedrich Wilhelm IV. und Italien

12.30 bis 14:00 Uhr Mittagspause

14:00 Dr. Thomas Krömmelbein (Pinneberg):
Fouqués nordische Ausritte

15:00 Tobias Witt (Plön):
August Wilhelm Hülsen und Friedrich de la Motte Fouqué

16:00 Dr. Ulrich Schuch (Mannheim):
Norman Douglas’ »Nerinda« – eine
capresisch-pompeijanische Undinen-Geschichte

19:30 Abendveranstaltung
Dr. Bärbel Kovalevski, Folker Flier und Prof. Dr. Renate
Berger (Berlin):
Reisen ins Unbekannte
Eine Collage aus Tagebüchern, Briefen und Erinnerungen
von Künstlerinnen um 1800.
Lesung mit Musik und Bildern, zusammengestellt von Prof
. Dr. Renate Berger
Mit Texten von Wilhelmine Bardua, Denis Diderot, Julie
von Egloffstein, Marie Ellenrieder, Electrine von Freyberg,
Charles-Christian Gambs, Margarete Geiger, Johann Wolfgang von Goethe,
Angelika Kaufmann, Marianne Kraus, Marie Helene Zoege von
Manteuffel, Emilie Linder, Sophie Mereau-Brentano, Barbara Popp, Johanna
Schopenhauer, Louise Seidler, Ludovike von Simanovitz und Louise
Wolf, Musik von Margarethe Danzi (1768-1800) und Franziska Lebrun
(1756-1791)


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