Arno Schmidt Weblog

Freitag, September 27, 2002


"Wesentlicheres ließe sich über Kunert kaum mitteilen, bestenfalls Fragebogenantworten, Lebensdaten, Bertillonsche Maße, Kragenweite, Hutgröße, Schuhnummer. Was bedeuten für andere die Frau, mit der er verheiratet ist, Freunde, nützlich zum Sprechen und Trinken, Katzen, gewisse leere Räume auszufüllen; Lieblingsgerichte und Lieblingslektüre, Spaghetti mit Petersilie, Knoblauch, Parmesan und Arno Schmidt erklären nichts an diesem Schriftsteller, der ich bin, aber das bloß, insoweit das Spezifikum unspezifisch erscheint: Günter Kunert als Günter Jedermann."

Selbstporträt im Gegenlicht, in: Günter Kunert:
Die geheime Bibliothek, Berlin-Weimar: Aufbau 3.Aufl. 1979, S.280/81


Donnerstag, September 26, 2002

"Schließlich, die Fülle des Dinglichen und der Alltagsrealien, die die südamerikanische Prosa aufschwemmen und, nach Carlos Fuentes, ein Kontinuum herzustellen haben bei einer Diskontinuität, die Autoren - wie ihren einheimischen Lesern - bewußt ist und die nationaler Abgeschiedenheit, Fälschungen der offiziösen Historiographie und eruptiven Umbrüchen in der Herrschaftshierarchie geschuldet sind, könnten diese festgeschriebenen Augenblicke nicht auch bei Joyce ihren Ursprung haben oder, in seinem Fahrwasser, bei Arno Schmidt?"

so Jürgen Grambow in seinem Beitrag zu Fritz Rudolf Fries in: Literatur der Deutschen Demokratischen republik in Einzeldarstellungen, Band 3, Berlin: Volk und Wissen 1987, S.56/57


Montag, September 23, 2002

Matthias Richter:
Ermittlungen in Ödingen
Insider-Publikation: Arno Schmidts Leser sichten "Zettels Traum"
Rez. zu "Des Dichters Aug ..."
FAZ, 24.8.2001


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